der „Russenschießplatz“

Am 12. April 1945 befreiten die Amerikaner Gera. Die Rote Armee rückte am 2. Juli nach dem Abzug der Amerikaner in Thüringen ein. Schon bald wurde das Landesbezirk Krankenhaus – Stiftung der Familie Louis Schlutter – von den Besatzern für die medizinische Versorgung ihrer Truppe requiriert. Es war dann nur folgerichtig, dass der nach Süden hin ansteigende Märzenberg auch für militärische Übungen genutzt wurde. Um das große Areal wurden Warnschilder aufgestellt. Das erste Schild befand sich gleich an den Eichenbäumen gegenüber dem Haus Auf der Hammelburg 2 Ausschnitt Peter Spieß
Es kann davon ausgegangen werden, dass der Beginn im Sommer/Herbst 1945, also unmittelbar nach dem Einrücken der Roten Armee in Gera, erfolgte. Das Ende des Übungsplatzes war noch zu DDR-Zeiten und könnte so bis 1970 eingetreten sein.
Geschossen wurde auf dem Schießstand „nur“ mit Handfeuerwaffen. Dieser Stand war auf dem heutigen „Thüringen Weg“ angelegt, wobei der Schutzwall Richtung Süden, Richtung Hammelburg gebaut war, so dass es vereinzelt zu Querschlägern kam, die über die Häuser der Hammelburg hinweg „pfiffen“. Beschwerden oder gar Anzeigen wurden nicht beantwortet geschweige denn bearbeitet, wurden einfach totgeschwiegen.

Lassen wir dazu auch Bernd Rotter und andere zu Wort kommen, die sich an den „Russenschiessplatz“ erinnern:

Bernd Rotter hat im Frühjahr 2020 einen Vortrag zum Landesbez. Krankenhaus Stiftung der Familie Louis Schlutter (das alte „Russenkrankenhaus“) erarbeitet, der die Geschichte dieser Stätte eindrucksvoll wieder gibt.

Die Lage und Ausdehnung des „Russenschiessplatzes“ wurde zusammen mit Daniel Heinrich, Revierförster Ernsee versucht zu rekonstruiert und auf dem Messtischblatt(-Ausschnitt) festgehalten

Warnschild am Waldesrand
Peter Spieß
um 1930
Landesbezirk Krankenhaus
Stiftung der Fam. L. Schlutter
Bernd Rotter
Messtischblatt 1928 (Ausschnitt), Visualisierung KS
Deutsche Fotothek
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