Erinnerungen an den „Russenschießplatz“

Hier sind die Erinnerungen dazu zusammengefasst:

Bernd Rotter erinnert sich (29.10.2019):
„Der Übungsplatz für die Russen begann hinter dem Waldtheater bergauf, da sollen nur Hinweisschilder gestanden haben (Sperrbezirk etc.). Der richtige Übungsplatz war aber oben auf dem Berg, auf welchem noch die Hügel zu sehen sind.
Dort war eine kleine Übungsstadt aus Brettern aufgebaut. Vermutlich hat man da Häuserkampf trainiert, auch kleinere Kanonen bzw. Panzer hat man dort gesehen.
… man übte das Zieleinrichten der Gerätschaft. Geschossen wurde mit den größeren Geräten dort nicht, das machte man im Zeitzer Forst.
Die Aktivitäten müssen dann am Ende der 60ziger Jahre dort eingestellt worden sein und man benutzte die Waldwege nur noch als Fahrschulstrecke für die Transportabteilung vom Krankenhaus. …
Das Gebiet wurde damals von der Bevölkerung auch gemieden.“

Der Autor erinnert sich:
Als Ergänzung ist noch zu erwähnen, dass an der Schiefergasse Richtung Milbitz rechts von der ausgebrannten Eiche, eine Hütte (im typischen Stil der Besatzer) am Waldesrand stand, die dort mit dem Zweck, die Zufahrt zu bewachen, errichtet wurde. Darin saßen lange Zeit immer 1-2 Posten. Mit großem Herzklopfen haben wir uns als Jungs unter dem Motto „Mutprobe“ an denen vorbeigeschlichen und mit unseren Fahrädern die Übungsstrecke der LKW’s abgefahren. Da waren echte Herausforderungen dabei, wenn wir die Auffahrten der einzelnen „Figuren“ des Parks mit Speed hochfahren mussten, um die steile Anfahrt zu bewältigen und nicht wussten, was uns „oben“ erwartete.

Jürgen Eyring erinnert sich daran, dass er vor dem Wachhäuschen mit einem der Posten seine erste Zigarette rauchte. Es war eine originale Papirossa mit Machorka und aus einem Abschnitt der Prawda „gedreht“. Unvergessen!

Messtischblatt 1928 (Ausschnitt), Visualisierung KS
Deutsche Fotothek