die Siedlung

„Hoch droben auf dem Berg, gleich unter den leuchtenden Sternen, dort weiß ich mein Haus, das wartet auf dich mein Schatz.“

Rudi Schuricke (Titelsong aus dem dt. Film 1957: Hoch droben auf dem Berg)

Die Flur der späteren Siedlung, die Bestandteil des „Kammergut Ernsee … gehörigen Grundstück … mit Obstbäumen, Feld und Weg am Weinberge mit 19 ha 71,1 a“ war, lag an der Straße von Untermhaus nach Ernsee. Am späteren Pottendorfer Weg lagen klassische Streuobstwiesen, im westlichen Teil sogar beidseitig. Es waren dort Kirchen, Pflaumen und natürlich auch Apfelbäume zu finden. Rechts eine Visualisierung zweier Flurkarten von 1843. Sie zeigen die östliche Ernseer Flur, die bis zum Schloss Osterstein reichte. Nördlich vom Schloss ist der Forstgarten auf dem Riss eingezeichnet. Schön ist auch zu erkennen, dass die Siedlung Hammelburg in der Flur „Weinberg“, die westliche Erweiterung des Pottendorfer Weges dagegen in der Flur „Das Fuchsloch“ liegt.

Die Bautätigkeit begann mit dem Massivhaus Texdorfer Weg 3 (Eigentümer Paul Feustel), das schon im Sommer am 7. Juli des Jahres 1928 durch die Baupolizei abgenommen und als erstes Haus fertiggestellt wurde. Das Holzhaus Auf der Hammelburg 10 (Eigentümer Adolf Seitz, der allerdings das Haus nicht bezog) war das zweite Haus, welches abgenommen wurde (12.12.1928). Die Versorgung der Siedlung mit Trinkwasser und Gas „muss“ zum Ende des Sommers 1928 gesichert gewesen sein. Beide Versorgungsleitungen wurden bis nach Ernsee, seit Oktober 1922 eingemeindet, weitergeführt.

Insgesamt entstanden dann in den kommenden Jahren bis zum Kriegsausbruch insgesamt 21 Wohnhäuser. Neben den klassischen Massivhäusern entstanden 7 Holzhäuser, die in der Mehrzahl von ortsansässigen Baubetrieben, wie bspw. der Fa. Friedr. Ernst Mörschner, geplant, hergestellt, geliefert und errichtet/montiert wurden.
Mit dem Jahr 1937 endet (zunächst) die Bebauung in der Siedlung. Die Betrachtung zur Entstehung von Wohnhäusern auf der Hammelburg endet hier im Rahmen dieser Arbeit ebenfalls.

2026/27 wird die Siedlung das 100jährige Jubiläum seiner Entstehung feiern. Ende der 20er Jahre des letzten Jh. hatten sich eine Handvoll „Bauliebhaber“ aufgemacht, um ihren Traum vom eigenen Heim im Grünen zu verwirklichen. Damals klang das so (aus dem Film „Ein blonder Traum“ 1932 mit Lilian Harvey & Willy Fritsch u. a):
„Wir zahlen keine Miete mehr“

Erst Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre des vorigen Jh. begann wieder eine zunehmende Bautätigkeit in der Siedlung. 1937 waren die letzten Häuser vor dem Krieg errichtet worden. 1946 wurde die Siedlung durch die Gartenanlage in nordwestlicher Richtung erweitert.

Nach der Wende 1989/90 erfolgte, nachdem die Erweiterung des Baugebietes in die Gartensiedlung hinein vom Stadtrat bestätigt wurde, die Bautätigkeit „aufzublühen“, so dass heute immer weniger „freie“ Bauplätze innerhalb der Siedlung anzutreffen sind bzw. schon einige Wochenendhäuser zu Wohnhäusern umgebaut wurden.

die Siedlung heute, ein paar Eindrücke (alle Fotos KS):

zwei Flurkarten der östlichen
Ernseer Flur von 1843
© GDI-Th (Visualisierung KS)
Untermhaus-Hammelburg-Ernsee
die Höhenangaben
die Hammelburg
Foto FS
die Entwicklung der Siedlung

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