der Texdorfer Weg
Woher stammt sein Name?
Im Buch „Mythen und Legenden aus dem Geraer Raum“ von Alexander Blöthner finden wir dazu auf Seite 148f eine ausführliche Erklärung:
„In der Flur von Rubitz auf einem südöstlich ins Elstertal eintretenden Bergvorsprung am Anfang eines nach Rubitz abfallenden Talgrundes hat sich einst der Ort Texdorf befunden. Die dort bestehende Forstabteilung des einst herrschaftlichen Walddistrikts trägt noch diesen Namen. Hier und da in der Umgebung will man vereinzelt die Einteilung von Ackerfurchen [Wölb-Ackerspuren] erkannt haben, woraus man schloß, daß der Ort einst waldfreies Feld gewesen und unbehinderte Aussicht in das Erlbach- und Elstertal geboten haben mußte. Über die Zerstörung des Dorfes fehlen alle Nachrichten. Von einigen behauptet, von anderen entschieden in Abrede gestellt, soll Texdorf zusammen mit dem nahegelegenen wüsten Pottendorf untergegangen sein. Die Einwohner von Texdorf haben sich vermutlich in Rubitz angesiedelt. Im Jahre 1574 ist im Debschwitzer Handelsbuch die Rede von einem >stück holtzes uffm Dexdorf<. Der Ort war also damals schon wüst. in den reußischen Teilungsakten von 1647 wird die Stelle als >mit Gehölz bewachsen< bezeichnet. Im 19. Jahrhundert sollen vereinzelt noch Mauerreste zu sehen gewesen sein.“ Weiter heißt es: „Die Fernsicht der Flur läßt den Schluß zu, der sich zunehmend in der Etymologie des nahen Ortes Ernsee [1397 Irnse] auf ähnliche Weise widerspiegelt. So schreibt Inge Resch-Rauter über die >Dachs<-Orte >> Ich möchte noch einen weiteren häufig vorkommenden, aber unverständlichen Bergnamen anführen, der vermutlich Ortungslinien angibt: die Dachs-, Dax- und Taxen-Berge. … Sie markieren Richtwege, Ortungslinien im Sinne von Gestirnswegen, wie Sonne/Mond-Linien. Sie geben Fixpunkte für die [vorzeitliche] Himmelsortung und vermutlich auch Geodäsiepunkte für die Landvermessung an. Das Wort hat sicherlich nichts mit dem Dachs zu tun. Er könnte auf das keltische Dexvos >südlich< zurückgehen. Es dürfte auch mit dem Wort >Deichsel< verwandt sein, der Zugstange am Wagen. Grimm vermerkt zu Deichseln: >Die bildliche Bedeutung eines eingeschlagenen Weges, die im 17. Jahrhundert gebräuchlich war, verdient beibehalten zu werden. < Der Bergname könnte auch mit unserem Wort >Tag< zusammenhängen. Der Tag gibt ja die Länge des Sonnenlaufes an: das germanische Dagaz und das gotische Dags bedeuten >lichte Zeit, Tag<; im Irischen heißt Daig >Feuer<. Es wären also Tageslinien, Wege des Lichts, Sonnenwege damit bezeichnet worden.<<
Beim Vergleich der Liegenschaftskarte und der, die der Forst verwendet, fällt auf, dass hier doch erheblich geografische Unterschiede anzutreffen sind.
Im Gegensatz zu Pottendorf konnte die Wüstung Texdorf nie geografisch nachgewiesen werden. Die Unterschiede zwischen Forst und Liegenschaft verdeutlichen das sehr eindrucksvoll.