Prolog

„Da mir meine 4 Zimmer große Mietwohnung bei meiner Familie von 7 Köpfen zu eng wird, beabsichtige ich mir ein Einfamilienhaus zu bauen.“

Dr. Bamler am 7.10. 1926 in seinem Brief an die Hofkammer auf Schloss Osterstein

Er suchte „nur“ ein passendes Baugrundstück und wand sich deshalb an die Fürstlich Reuß-Pl. Hofkammer, da er in der Ernseer Flur gern ein Grundstück erwerben wollte. Die Hofkammer sagte gegenüber Dr. Bamler grundsätzlich JA, können wir machen, ABER: Dann müssten es schon mehrere Bewerber sein. Für eine Siedlung wäre die Kammer bereit, fürstliches Land zur Verfügung zu stellen und zu verkaufen. Darauf konnte man sich einigen.
Das Angebot wurde für das Areal an der Straße von Untermhaus nach Ernsee, damals „Weg nach Ernsee“ (heute der Pottendorfer Weg), offeriert. Dort befand sich landwirtschaftliche Nutzfläche, die vom Kammergut Ernsee aus bewirtschaftet wurde, sowie entlang des Weges Obstbäume inmitten klassischer Streuobstwiesen.
Diese Südhanglage entsprach den Vorstellungen und Wünschen der Bewerber (mittlerweile agierte Herr Dr. Bamler mit Herrn Lehmann, Finanzrat beim Finanzamt Gera gemeinschaftlich auch im Namen von mittlerweile „einigen Bauliebhabern“) und stellte das ideale Areal dar, um hier das „beabsichtigte Einfamilienhaus“ zu errichten.
Die Betrachtung innerhalb dieser Arbeit gilt ausschließlich der Entstehung der Wohnhäuser bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939. Einzige Ausnahme gilt für das Wochenendhaus Texdorfer Weg 17, das im Krieg von der Familie Ranft bewohnt wurde (das kinderlose Ehepaar stammte aus dem Ruhrgebiet und war dort ausgebombt worden; Frau Ranft war eine Verwandte von Charlotte Harnisch). Die Historie dieses Gebäudes wird über die Jahre verfolgt, da dieses Haus 1960 zum Wohnhaus umgebaut wurde. Es war eine der ersten Bautätigkeiten wieder in der Siedlung nach dem Krieg.
In der die Siedlung umgebenden Wald und Flur, der Ernseer Flur mit seinen Forsten, finden wir heute noch Reste und Spuren von kulturellen Zeitzeugen aus längst vergangenen Zeiten bzw. Epochen. Diese Kleinode bekommen im Rahmen dieser Arbeit hier ihren Platz, um innerhalb der Plattform den aktuellen Stand der „Heimatforschung“ von Ernsee und Untermhaus abzubilden und so einem breiten Interessentenkreis diese bewahrenswerten Historien zugänglich zu machen.

Wie die eingangs animierter, fiktiver Postkarte schon „Grüße … zwischen Ernsee und Untermhaus“ jedem Adressaten verheißt, sollen auch die beiden benachbarten Siedlungen hier, wenn auch nur kurz, zu Wort kommen bzw. sich vorstellen können.
Zwischen diesen drei Siedlungen bzw. Orten, Ernsee, Hammelburg und Untermhaus gab und gibt es doch viele Schnittmengen, die hier abgebildet sind.

hier der Originalbrief
StA Greiz Sign.157, Blatt 1

Wenige Jahre später, am 10. Oktober 1929 berichtete die

Stadtarchiv Gera

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